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Weltjugendtag 2005

Eins ist sicher: Ein solches Großevent gab es hier noch nie und wird es wohl so schnell auch nicht mehr geben.

Zum 20. Weltjugendtag in Köln besuchten 1,2 Millionen Pilger das an unser Horrem angrenzende Marienfeld zur Vigil und Abschlussmesse mit Papst Benedikt XVI. im August 2005.

Marienfeld

Schon zu Beginn der Planung für den 20. Weltjugendtag war schnell klar, dass eine große Fläche für die zahlreich erwarteten Pilger zur Verfügung stehen müsste. Papst Johannes-Paul II. verkündete, dass der Weltjugendtag 2005 in Köln stattfinden sollte. Akribisch suchte man nach einer geeigneten Veranstaltungsfläche und stieß auf den kürzlich mit der Rekultivierung abgeschlossenen, ehemaligen Tagebau Frechen.

Namensgeber ist der hier ehemalig beheimatete Marien-Wallfahrtsort, das Kloster Bottenbroich, welches im Rahmen der Umsiedlung verschwand. Eine Marienstatue aus französischem Kalkstein ist heute in der umgesiedelten Wallfahrtskirche St Mariä Himmelfahrt in Frechen-Grefrath zu sehen.

Auf- und Abbau

Die Errichtung des „Papsthügels“ sowie der notwendigen Infrastruktur nahm mehrere Monate in Anspruch.

Neben Wegen, Straßen und dem Hügel selbst mussten Versorgungszelte, Toiletten und Sanitäranlagen, Rettungszelte und Infopoints für 1,2 Millionen Menschen eingerichtet werden.

 Großbildleinwände und Soundanlagen wurden installiert, damit auch die hinteren Reihen möglichst viel von Vigil und Abschlussmesse mitbekommen konnten.

Auch der Rückbau nahm mehrere Monate in Anspruch und dauerte bis Dezember 2005 an.

Papstbesuch

Das ausgerechnet ein deutscher Papst am Weltjugendtag zelebrieren wird, hat zu Beginn der Planungen niemand gedacht.

Papst Johannes-Paul II. verstarb jedoch am 2. April 2005, also gut 4 Monate vor dem Weltjugendtag. 17 Tage später wurde Joseph Kardinal Ratzinger zum neuen Papst Benedikt XVI. gewählt. Seine erste Auslandsreise führte in die Domstadt und damit auch zu uns nach Horrem ins Marienfeld. 

Pilgerwege

Hundertausende Pilger strömten am Samstag vor dem Abschlussgottesdienst durch die Straßen Horrems. Ein wichtiger Knotenpunkt war hier der Horremer Bahnhof. Eigens für den Weltjugendtag wurden hier Zusatzgleise eingerichtet, der normale Bahnverkehr kam weitestgehend zum Erliegen.

In fast allen Straßen richteten die Anwohner kostenlose Getränke- und Snackstationen ein.

Der gesamte Ortsteil wurde für den motorisierten Verkehr gesperrt, lediglich Anwohner mit besonderem Grund durften die Straßen passieren. Möglich war dies allerdings kaum, denn die Pilgerströme rissen nicht ab.

Sowohl die An- als auch die Abreise verlief friedlich mit ausgelassener Stimmung ohne besondere Vorkommnisse.

Vigil und Abschlussmesse

In der Nacht zum Sonntag schliefen mehr als 800.000 Jugendliche auf dem Marienfeld, nach der Vigil Papst Benedikt. Am Sonntagmorgen kamen weitere 400.000 Pilger in das Marienfeld zur Abschlussmesse mit dem Papst.

Nach dem Weltjugendtag

Es entbrannte kurzzeitig eine Diskussion, ob der aufgeschüttete Hügel erhalten bleiben soll und wie er künftig genutzt wird.

Erfreulicherweise wurde hier ein Altar und eine Kapelle errichtet, die nicht nur an den Weltjugendtag erinnert, sondern auch regelmäßig zu Gottesdiensten unter freiem Himmel einlädt.